Pietas-Camp in Litowr (2005)

Bericht vom Pietas-Camp des Valeria-Koch-Schulzentrums zu Fünfkirchen
in Litowr/Liptód

12-16. September 2005

 Seit einem Jahr arbeiten die beiden Klassen 6.a und 10.a im Rahmen des Pietas-Programmes (Programm für Integration und Erhaltung der Traditionen, Allgemeinwerte und Solidarität) zusammen. Als Einstimmung für das Schuljahr 2005/06 haben wir uns vorgenommen, informal aber dennoch effektiv zu lernen und in einem Camp sowohl Unterricht als auch Ungebundenheit, Vorurteile wie auch Akzeptation erfahren zu lassen. Etwas über 60 Kinder samt 5 Pädagogen sowie die gesamte Bevölkerung des schwäbischen Taldorfes Litowr/Liptód nahmen sich für eine Woche gegenseitig in Obhut. Grundlegende Zielsetzung war den Schülern aus unmittelbarer Nähe bekannt zu machen, wie ungarndeutsche Familien früher lebten, wie Sitten und Bräuche im heutigen Alltag erscheinen. Das Programm gliederte sich einerseits in Workshop-Arbeit (Geschichte, Biologie und Minderheitensprache/Volkskunde) andererseits in die Erhaltung althergebrachter Bräuche (Pilgerwanderung nach Mariakéménd; Weinlese; Brotbacken). Die weiteren Themenbereiche der einzelnen Gruppen waren wie folgt:

  • Die Geschichte-Gruppe behandelte das Schicksal der Verschleppung indem sie Interwievs mit Gewährsleuten machten, Ursachen und Folgen unter die Lupe nahmen. Die Gruppe brachte auch ihr Anliegen bei einem Vertreter der Roma Minderheit vor, über  sein Leben mehr erfahren zu dürfen.

  • Die Naturforscher erkundigten sich bei Dorfbewohnern nach Fauna und Flora rund um das Haus. Die Haltung der Haustiere, das Füttern und die Nutzpflanzen boten hierbei besondere Schwerpunkte.

  • Im Bereich Volkskunde und Sprache gab es allerlei im Angebot. Manche sammelten Anekdoten, Märchen, Auszählreime, Kinderspiele und Volkslieder, andere schulten sich im Dorfbau und in den verschiedenen Einrichtungsgegenständen im Wohnhaus.

An Begleitprogrammen mangelte es ebensowohl nicht. Unter den Zehntklässlern veranstalete die GJU (Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher) einen Spielabend, den Kleineren stellte sich an einem Nachmittag der Verein für Ungarndeutsche Kinder  (VUK) vor. Deutschsprachige Filme oder gemeinsames Lagerfeuer boten gute Unterhaltung an manchen Abenden.

Höhepunkt des Zeltlagers war eindeutig die gemeinsame Weinlese, bei der die Familien der beiden Dörfer Litowr und Saik alle Schüler herzlich zur Arbeit empfangen haben. Weintrauben lesen, die reiche Ernte im Lesbottich einsammeln, sie in Butten keltern standen an der Tagesordnung. Ein wahres Erlebnis für Groß und Klein.

Während der Woche verwöhnten uns die Frauen nach der der altgewohnten Speisordnung. Wir bereiteten gemeinsam typische Speisen der ungarndeutschen Küche zu, wie z.B. gefülltes Kraut, Bohnen, Hühnerpaprikasch.

Als Abschluss haben sich alle gruppenmäßig auf eine großangelegte Präsentation vorbereitet, zu der wir Eltern, Lehrer, den Schulvorstand und sogar alle Einwohner des Dorfes Litowr eingeladen haben. Als krönender Abschluss wurden wir alle mit einem exklusiven Film überrascht, der alles bisher Gesagte weit übertrifft.

Diesen Film legen wir nun mit unserer wärmsten Empfehlung bei.

Ein herzliches Dankeschön ist an dieser Stelle dem Bundesministerium des Innern für die großzügige finanzielle Unetrstützung auszusprechen. Auch haben wir allen Einwohnern sowie der Minderheitenselbstverwaltung in Litowr/Liptód zu danken!

Ibolya Englender-Hock
János Flodung
Adrienn Szigriszt

Fünfkirchen/Pécs, den 30. September 2005

 Pietas-Camp in Litowr

Seit einem Jahr arbeiten die beiden Klassen 6.a und 10.a im Rahmen des Pietas-Programmes (Programm für Integration und Erhaltung der Traditionen, Allgemeinwerte und Solidarität) zusammen. Als Einstimmung für das Schuljahr 2005/06 haben wir uns vorgenommen, informal aber dennoch effektiv zu lernen und in einem Camp sowohl Unterricht als auch Ungebundenheit, Vorurteile wie auch Akzeptation erfahren zu lassen. Etwas über 60 Kinder samt 5 Pädagogen sowie die gesamte Bevölkerung des schwäbischen Taldorfes Litowr/Liptód nahmen sich für eine Woche gegenseitig in Obhut. Grundlegende Zielsetzung war den Schülern aus unmittelbarer Nähe bekannt zu machen, wie ungarndeutsche Familien früher lebten, wie Sitten und Bräuche im heutigen Alltag erscheinen. Das Programm gliederte sich einerseits in Workshop-Arbeit andererseits in die Erhaltung althergebrachter Bräuche (Pilgerwanderung nach Mariakéménd; Weinlese; Brotbacken).

„Wir hatten zusammen eine Woche auf dem Land verbracht. Projekte der Sprache, der Volkskunde, der Biologie und der Geschichte wurden in gemischten Gruppen bearbeitet. Eine Woche im Zelt, mit Duschen im Freien und abendlichen Lagerfeuern.

Nachdem alle am ersten Tag die Zelte mit gemischten Gefühlen eingerichtet hatten und die Eltern gegangen waren, begann das Abenteuer.

Für jeden auf eine andere Art und Weise. Das Zusammenleben von 60 Schülern ist schon etwas schwer.

Während der Woche machten wir eine Wallfahrt nach Mariakemend. Mehrere Stunden zu Fuß hin und zurück, denn nicht jeder hatte das Glück mit dem Traktor zu fahren. Zu Mittag wurde für uns eine Messe gehalten, der auch unser Herr Direktor beiwohnte.

Dann gab es auch Tage die wir ganz den Projekten widmeten.

Die Geschichtsgruppe erfuhr vom ethnischen Aufbau des Dorfes, von der Aussiedlung und der Dorfgeschichte.

Die Biologiegruppe sammelte Material zu Nutzpflanzen und Tieren, die hier angebaut bzw. gehalten werden.

Die Sprach- und Volkskundegruppe arbeitete zusammen. Sie befassten sich mit der Einrichtung eines Wohnhauses, mit Gebeten, Ankedoten, Spielen und der Wallfahrt. Unser tägliches Programm war voll, da wir auch Brot gebacken haben, Lieder lernten, Sport machten und die Gegend erkundeten.”

An Begleitprogrammen mangelte es überhaupt nicht. Unter den Zehntklässlern veranstalete die GJU (Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher) einen Spielabend, den Kleineren stellte sich an einem Nachmittag der Verein für Ungarndeutsche Kinder  (VUK) vor.

Höhepunkt des Zeltlagers war eindeutig die gemeinsame Weinlese, bei der die Familien der beiden Dörfer Litowr und Saik alle Schüler herzlich zur Arbeit empfangen haben. Weintrauben lesen, die reiche Ernte im Lesebottich einsammeln, sie in Butten keltern standen an der Tagesordnung. Ein wahres Erlebnis für Groß und Klein.

Während der Woche verwöhnten uns die Frauen nach der der altgewohnten Speisordnung. Wir bereiteten gemeinsam typische Speisen der ungarndeutschen Küche zu, wie z.B. gefülltes Kraut, Bohnen, Hühnerpaprikasch.

„Am letzten Tag durften wir alles unseren Eltern, den Leuten des Dorfes und unseren Direktoren vorführen. Jeder zeigte etwas von seiner Arbeit und unsere Filmgenies präsentierten zum Schluss ein Video.

So hatten wir eine Woche wie Keine. Die uns dem Dorf, der Kultur der Ungarndeutschen und einander näher brachte.”

 Ein Dankeschön ist an dieser Stelle dem Bundesministerium des Innern für die großzügige finanzielle Unterstützung auszusprechen. Auch möchten wir uns bei den Einwohnern sowie bei der Minderheitenselbstverwaltung in Litowr/Liptód herzlichst für die Verwöhnung bedanken!

 Anna-Lena Dittrich& Viktoria Franke (10.a)

Adrienn Szigriszt (Klassenleiterin)

Fotos