Ein Projekt und noch mehr II.

Ein Projekt und noch mehr II.

Die Tage nach den Osterferien bedeuteten eine spannende Zeit für die 11. B – meine Klasse. Wir wussten, dass bald etwas Lustiges und schon seit langem Erwartetes beginnen würde, was wir einfach „Berlin“ nannten. Damit war der zweite Teil des Projektes „Wurzeln – Wege - Brücken: Transkulturelle Identität in Europa“ gemeint. Im Rahmen dieses Projektes, das von dem Programm „Junge Wege in Europa“ der Robert-Bosch-Stiftung gefördert wurde, besuchten uns im Oktober die SchülerInnen des Berliner Albert-Einstein-Gymnasiums, mit denen wir gemeinsam die Wurzeln unserer Volksgruppe, der Ungarndeutschen erforscht haben.

In diesen Frühlingstagen interessierte uns zwar in erster Linie, dass wir am 04.04 (!) in die deutsche Hauptstadt FLIEGEN und unsere deutsch-italienischen Freunde treffen werden, wir waren aber auch darauf gespannt, wie wir mit unserer gemeinsamen Projektarbeit weitermachen werden. In Berlin angekommen lernten wir zuerst die Stadt kennen, dann bildeten wir vier nach unseren künstlerischen Interessen eingerichtete Gruppen: Die Photogruppe rannte in der Großstadt (eigentlich im Bezirk „Kreuzberg“) herum und suchte nach den Zeichen von sich mischenden Kulturen, die sie dann mit ihren Kameras festhielten. Die künstlerisch Begabten lernten die Technik des Siebdrucks kennen und entwarfen ihre eigenen phantasievollen Kunstwerke. Die Band versuchte ihre Gedanken über unser Projektthema auf musikalische Weise auszudrücken. Schließlich wurde von den jungen Schauspielern der beiden Klassen ein Theaterstück inszeniert. Für uns war diese Arbeit ein großes Erlebnis. Und wenn Sie sich für das Endergebnis interessieren, werfen Sie einen Blick in unsere Photogalerie und auf die Videothek (604x480 oder 320x240)

Bence Mohai

Und nun ein Bericht über die Arbeit in einer der Gruppen:

Als Mitglied der deutschen Theatergruppe in der Schule hatte ich schon einige Erfahrungen im Thema „Theaterspielen“. Vor allem deshalb habe ich mich in Berlin der Theatergruppe angeschlossen. Selbstverständlich habe ich bestimmte Vorstellungen bzw. Vorurteile gehabt: „Wir kennen uns zwar, aber die Arbeit wird sicherlich nicht so leicht gehen und in drei Tagen eine komplette Vorführung zu schaffen, die allen gefällt und das Wesen des Projektes ausdrückt… das ist unlösbar.“ – habe ich mir gedacht. Ich habe mich aber geirrt, alle meine Erwartungen wurden übertroffen. Das Theaterteam war positiv eingestellt, kreativ und fast immer gut gelaunt. Aber die größte Ehre gebührt unserer Leiterin, der wunderbaren Frau Jenni. Sie hat uns, ohne dass wir es bemerkt hätten, durch verschiedene Übungen und Spiele zu unserem Stück gebracht: wir haben selbst ein Stück geschaffen. Am Ende mussten wir nur auswählen, was uns gefällt, was wirklich zum Thema passt. Das Ergebnis: eine Brücke, die das Leben der Menschen verändert, die sie verbindet. Genau so wie dieses Projekt die zwei Klassen, die zwei Kulturen (oder sind es sogar drei?) Ich werde es nie vergessen, danke, dass ich mitmachen konnte.

Zita Zirnstein